Montag, 16. Mai 2011

Meilensteine

Wo fange ich denn nun an?
Mit dem allerfreudigsten Ereignis natürlich. Am Samstag den 14.5. haben wir unseren ersten Hochzeitstag gefeiert. Es sollte ein besonderer Tag sein, einfach nur wir zwei zusammen. Wir sind nach Rickenbach gefahren in ein ganz besonderes Hotel. Wir haben uns ein einem kleinen Häuschen den blauen Pavillon gebucht. Ein achteckiges Wasserbett, eine Flasche Sekt, ein Früchtearrangement und ein schöner Blumenstock, in einem schön gestalteten Raum, erwartete uns.
Wir liessen es uns kulinarisch gut gehen, am Freitagabend war ein Fondue chinoise geplant und am Hochzeitstag selber ein 8 gängiges Galadiner mit Sekt und Kerzenschein. Also genau passend zu unserem Anlass.
Danebst haben wir Ausflüge im Schwarzwald unternommen und das Wetter spielte ganz gut mit. Der Regen am Samstagabend war gerade recht zum Kuscheln und am Sonntag reichte es gerade für ein paar Tropfen.
Die Erdmannhöhle, eine Modelleisenbahnausstellung, japanischer Garten und mittelalterliche Städtchen waren u.a. unser Ziel.
Alles schön gemütlich und sehr abwechslungsreich. Ein wunderbares Wochenende, indem wir auch die Erinnerungen an unseren Hochzeitstag vor einem Jahr wachwerden liessen.
Und heute im Hier und Jetzt geniessen unser Eheleben in vollen Zügen.

Dann als weiteres habe ich heute meine Aufenthaltsbewilligung für Deutschland abholen können. Nun ist es auch amtlich besiegelt, dass ich hier leben darf.
Noch immer ist es ein komisches Gefühl, hier zuhause zu sein. Nicht in der Wohnung und im Alltag mit Theia, jedoch das ganz andere Umfeld ausserhalb, ist doch noch immer gewöhnungsbedürftig. Noch fühle ich manchmal etwas verloren und fremd, und merke, das ich meine Lebensinhalte noch neu definieren, gestalten muss und darf.
Ehrlich gesagt, gab es schon Tage, die ich eher krisenmässig erlebte, nein nicht dass ich den Schritt bereute oder gar zurück möchte, keinenfalls.
Es ist mehr eine Suche nach den Möglichkeiten, mehr ein Hinspüren, was ich denn nun machen will oder kann. Ich könnte es vielleicht so benennen , dass ich mich in einer Orientierungsphase befinde.
Vor einer Woche zum Muttertag bin ich das erste Mal wieder in Basel gewesen, als Gast. Das war schon ein ganz besonderer Moment, mein ehemaliges Zuhause, meine frühere Heimat zu besuchen. Es hat mich berührt dieses "Heimkommen", gefühlsmässig war vieles weit weg, anderes sehr nah.
Ich denke, es wird noch einige Zeit vergehen, bis ich hier ganz angekommen bin, meine Struktur und meine Inhalte neu definiert habe.

Die Uebergangszeit, wie ich sie mal nennen will, möchte ich einfach auch geniessen, das in den Tag leben, das Suchen und Finden, das Zusammenleben mit Theia.

Nächstes Wochenende kann ich Theia zu einem Vorgespräch bzgl. ihrer Op begleiten.  Ich bin so froh, dass ich an ihrer Seite sein darf und sie in ihren Schritten unterstützen kann. Gut, dass ich nun frei bin dafür.

So das war das Wichtigste aus meiner Sicht in Kürze, im Hintergrund sammle ich die Erfahrungen mit den deutschen Gepflogenheiten, von denen ich bald hier berichten werde.

Montag, 25. April 2011

4 Wochen

Ganz anders ja gaaaaaaaaaaaaanz anders hab ich mir das Leben als Privatière vorgestellt. Wie eigentlich ?, einfach ruhig und gemütlich in den Tag lebend und vielleicht, ja möglicherweise mal etwas Langeweile aufkommen lassend. Aber das ist mitnichten so. Mein Buch liegt noch unberührt auf dem Nachttisch, und gemütliche Spaziergänge habe ich bisher auch nur in meiner blühenden Phantasie gemacht. Dafür wurden Kisten um Kisten ausgeräumt und deren Inhalt an einem logischen Platz verräumt. Ja ganz wichtig, ein logischer nachvollziehbarer Platz muss es sein, damit ich auch alles wiederfinde. Dumm nur, dass sich die Logik manchmal ändert und damit das grosse Suchen beginnt.
Also waren die letzten vier Wochen geprägt vom Ausräumen, Einräumen, Suchen und Finden. Damit sind die Tage wie im Fluge vergangen, und manchmal habe ich sogar mein Tagesziel nicht erreicht.
Die Tage sind kürzer als ich sie mir je vorgestellt habe.
Das Gefühl nun hier zuhause zu sein ist noch immer ungewohnt. Ich bin sehr froh und glücklich mit Theia  den Alltag zu leben und diesen hier nun neu zu gestalten. Nichts ist wirklich Routine und vieles muss ich neu erfahren und neu lernen. Eine ganz neue Herausforderung für uns beide: die Gestaltung unserer Beziehung und des Alltages. Wie gesagt noch hat vieles den Hauch des Neuen, noch gibt es wenig hilfreiche Routine, noch ist das Entdecken im Mittelpunkt.
Für gewisse Abläufe brauche ich die Hilfe von Theia und allein das ist ein sehr komisches Gefühl. Es ist eine kleine Abhängigkeit, die ganz neu ist für mich.
So werde ich von ihr in die deutschen Gepflogenheiten einweiht und über Verhalten, Massnahmen und anderes instruirt. Ueber meine neuen Erkenntnisse werde ich hier mal berichten
So das war es für heute, nun ist zur Feier des Tages ein Cüpli ( ein Glas Sekt) angesagt .

Freitag, 1. April 2011

Ein denkwürdiger Tag

Heute am 1.4. 2011 ist es nun offiziell: ich bin Privatière, nach langen Dienstjahren wohlverdient frühzeitig und mit viel Freude an der neuen Lebensphase. Auch heute habe ich mich im Einwohneramt Geisingen angemeldet und nun ziert meine Schweizer ID ein amtlicher gestempelter Aufkleber.
Ein neuer Lebensabschnitt, der wohl noch viel Schönes und Ueberraschendes zu bieten hat.
Allein mich mit den Gepflogenheiten vertraut zu machen, wird sicher einige Aha-Erlebnisse mit sich bringen.
Mentatlität, Kultur, Geschichte und Abläufe sind doch sehr verschieden von den schweizerischen Gegebenheiten. Immerhin sprachlich sollte ich mich einigermassen zurechtfinden, solange keine Dialekte gesprochen werden.
Aber genau sprachlich wird sich wohl der eine oder andere Hinkefuss einstellen. Wie oft meine ich ein Hochdeutsches Wort zu sagen, dass hier aber niemand versteht.
Wir Schweizer haben ja viele Ausdrücke aus dem Dialekt "verhochdeutscht", oder aus dem Französichen übernommen. So können wir uns landesintern über die Kantonsgrenzen doch recht gut verständigen. Ennet (jenseits) der Landesgrenze aber, wird frau dann nur mit grossen Augen angesehen.
Wenn ich es mir so überlege , weiss ich gar nicht, wie die Schweizer so ganz allgemein in Deutschland angesehen sind.
Es gibt ja nicht den Schweizer oder den Deutschen , aber so ein kollektives Bild hat ja wohl jedes Volk vom anderen oder?
So nebenbei, ich habe viele nette Deutsche in der Schweiz kennengelernt, obwohl das Kollektiv Schweizer wohl eher anderer Meinung ist. Ueber die gängigen Vorurteile will ich mich hier nicht auslassen.  Der gute Finanzminister von D hat nicht gerade zur Beliebtheit der Deutschen in der Schweiz beigetragen, Aber das nur so mal am Rande.

Und dann, darf ich mich ja an das Leben einer Privatière gewöhnen.
Frau hat sich ja im Vorfeld so einiges vorgestellt dazu. So ein möglicher Tagesablauf zum Beispiel. Schön lange ausschlafen, gemütlich Kaffee trinken, die Tageszeitung lesen, und dann in mich hineinhorchen ganz gemütlich. Was soll der Tag bringen? Lesen, Musik hören, schreiben, spazieren oder ist evtl ein wenig Hausarbeit angesagt?
Pustekuchen heute mein erster Tag und schon geht es weiter mit wenig Geruhsamkeit. Ganz im Gegenteil, hab vor lauter Arbeit fast das Mittagessen vergessen´, erst als mir so gegen 13.30 dann "gschmuch" im Magen wurde ( komisch im Magen) bemerkte ich die Zeit. Immerhin ist der Balkon nun zu einem grossen Teil aufgeräumt und ich konnte, arbeitend allerdings, die Sonne geniessen.
Bin mal echt gespannt, ob es dieses Dolce far niente gibt oder ob ich, wie soviele in meinem Club, eher mehr als weniger beschäftigt bin.
Um ehrlich zu sein, bin ich ganz froh, hier Aufgaben zu haben, die einfach erledigt sein müssen.So ist der Uebergang wohl etwas sanfter.

Last but not least muss ich natürlich auch noch erwähnen, dass ich mein Leben ja mit der allerliebsten Ehefrau der Welt teile. Nun dürfen wir beide unser Leben und unseren Alltag gemeinsam gestalten.Für uns beide eine neue Erfahrung, haben wir doch die letzten Jahre allein gewohnt. Die eine oder andere Gewohnheit wird wohl ein Ende haben  :) :(  Daür wird Neues und Unbekanntes unseren Alltag beleben.
Ein  Beispiel ich darf mich daran gewöhnen, dass mehrmals wöchentlich Theias Fingernägel eine Notfallrettungsaktion brauchen :). Da sitzt frau gemütlich auf dem Sofa und an Seite ist ein Gefeile, Geklebe und Gestank ( vom Nagellack).
In der Zeit darf ich dann die Zeitung und die Werbeblätter blättern, die wir uns gemeinsam ansehen.
Ich darf aber auch meine Füsse hinhalten und mir eine wunderbare Massage zukommen lassen.Theia macht das nämlich phantastisch und es ist eine wahre Wohltat, am liebsten stundenlang, hinzuhalten.
So werde ich zukünftig hier berichten, was ich für Erkenntnisse und Erfahrungen mache
Nun aber ist Schluss für heute, habe nämlich bereits einen neuen Nebenjob gefasst, als Privatchauffeuse von Theia. Werde sie, also sobald sie mir das Grünlicht gibt, spricht Tel., im Geschäft abholen.

Donnerstag, 31. März 2011

Abschied und Neubeginn

Turbulente Tage voller Emotionen liegen hinter mir.
Am Montag den 28.3 hatte ich meinen allerletzten Arbeitstag. Was für ein Gefühl !! unbeschreiblich  !!!!ein lachendes Auge ja natürlich, aber auch ein weinendes. Ueber 40 Berufsjahre liegen hinter mir, mit vielen Höhen und auch Tiefen, mit tollen und auch schwierigen Herausforderungen, unzähligen Begegnungen mit Patientinnen, Angehörige Mitarbeiterinnen, Schülerinnen und Vorgesetzten. Viele interessante Menschen haben in dieser Zeit meinen Weg gekreuzt, mich inspiriert und zu meiner Entwicklung beigetragen.
Die Arbeit war ein wichtiger Bestandteil meines Lebens, meine Berufe habe ich geliebt.
Das soll nun alles zu Ende sein und nun??? Wie werde ich das packen??
Meine Emotionen haben Achterbahn gespielt. Gefühle wie Panik, Angst, Freude, Uebermut, Trauer, Unsicherheit, Gelassenheit ,Neugier , Spannung haben sich manchmal im Minutentakt abgelöst.
In dieser Zeit haben mich zwei Menschen ganz lieb unterstützt, meine Ehefrau Theia und mein Freund Zoltan.
Da will ich an dieser Stelle erstmal danke sagen, dass sie meine Launen ertragen und mich gestützt haben.
Nun  kann ich als Privatière mein Leben mit Theia gestalten.
Am 28.3 hat mich nun also Theia nach Hause gefahren, gut war sie da, so konnte ich meinen Emotionen und Gedanken freien Lauf lassen. Eine konzentrierte Fahrt wäre kaum möglich gewesen.
Abschied nehmen vom Alten, von Basel, von den Menschen dort, war nicht ganz einfach, immerhin bin ich nicht ganz aus der Welt und Geisingen ist von der Distanz her durchaus machbar.
Und halt auch die Frage, wie werde ich mich in Deutschland einleben, beschäftigt mich einwenig.
Dass ich nicht mehr auf Dienstpläne angewiesen bin, nicht mehr in aller Frühe aufstehen muss, kein Aerger mehr über Organisation und nicht nachvollziehbare Entscheidungen kann ich kaum fassen.
Nun muss mein neues Leben von Grund auf neu organisiert werden. Mal sehen, wie Theia und ich das auf die Reihe bekommen. Da bin ich sehr zuversichtlich, dass wir das prima schaffen. Schliesslich ist bis jetzt für uns alles rund gelaufen, das Universum hat uns wohl tatkräftig den Rücken gestärkt. Alles ging reibungslos, die ganze Administrationen fast ohne Hindernisse und die zwei Ausnahmen, die sich in den Weg stellen wollten, waren schnell ausgeräumt.
Seit drei Tagen bin ich nun also  hier. Von geruhsamen Privatièreleben kann keine Rede sein. Morgens, wenn Theia zur Arbeit fährt, kann ich nicht weiterschlafen, sondern es drängt mich aus dem Bett.
Viel Arbeit wartet auf mich. Kisten wollen ausgeräumt werden und der Inhalt passend untergebracht werden, was nicht immer ganz einfach ist.
Und noch immer gibt es Dinge um nicht zu sagen Berge von Krims und Krams, die auch entsorgt werden müssen.
Gestern haben wir, als ob wir nicht genug zutun hätten, ein Bettgestell geholt für unser Gästezimmer. Dann war schrauben und montieren angesagt, das Bettgestell war geradezu eine Lachnummer, das Lattenrost dafür wie ein Puzzle und eine kleine Herausforderung.
Gut, dass die Matratze sich dann zum Schluss gaaaaaanz allein entfaltet hat.:)
So habe ich heute mal provisorisch  das Gästezimmer gestaltet, denn ich hoffe natürlich auf viele Gäste.
Morgen ist wieder ein spezieller Tag, aber davon morgen.

Freitag, 11. März 2011

Asyl

Seit nunmehr einem guten Monat lebe ich bei Zoltan im Asyl. Stück für Stück sind meine Möbel aus der Wohnung verschwunden. Zuerst das Schlafzimmer und dann das Wohnzimmer und die Esszimmermöbel. Alles hat einen guten Platz gefunden.
Ein komisches Gefühl zu erleben, wie sich alles auflöst und wie hier in Geisingen dafür alles neu wird für mich.
Loslassen heisst es, nicht nur im materiellen Bereich, sondern auch von Gewohnheiten und einer vielleicht schon zu routinierten Lebensweise.
Neues steht an und vieles ist offen.
Die Zeit im Asyl macht den Uebergang etwas "weicher" noch geht es fast täglich in die alte Wohnung, hier und da was kleines räumen oder putzen.
Und nun sind es noch 9 Arbeitstage, am 28. März ist der allerletzte Tag als Pflegefachfrau im Spital.
und dann geht es endgültig nach Geisingen meiner neuen Heimat.
Es läuft alles rund und der Rückenwind bestätigt, dass es genau so richtig ist, wie es ist.
Ich freue mich auf den neuen und sicher spannenden Lebensabschnitt
und dann hab ich auch wieder mehr Muse hier zu schreiben.

Sonntag, 30. Januar 2011

Die Saat der Liebe

In einer kuscheligen Nacht höre ich an mein Ohr flüstern: ich habe die Saat der Liebe in dein Herz gesät.
Ist das nicht einfach wundervoll?
Ja die Liebe ist in meinem Herzen und sie hat soo viel in meinem Leben bewegt.
Auesserlich sicher sichtbar durch das Verabschieden aus meiner alten Heimat. Aber wo ist Heimat? und was ist das Zuhause? Dort wo die Liebe ist.
Auch wenn diese doch grossen Veränderungen anstehen, so ist eines sicher.
Hier in Basel fühle ich mich nicht mehr zuhause, ich fahre nach Geisingen nach Hause.
ich fahre zu uns heim. Das kann frau nicht mit dem Intellekt machen, das kann frau nicht einfach wollen, das muss einfach aus dem Gefühl kommen und genau das kam eines Tages auf einer Hinfahrt eben einfach über mich und hat sich fest installiert.
Was es dann noch alles im Aussen braucht, Behördenkram halt, ist zweitrangig und muss einfach gemacht werden, mit Heimat hat das dann gar nichts zu tun.
Was die Liebe alles bewegen kann !!
Und nun geht der Weg weiter mit meiner liebsten Ehefrau, die ich so sehr liebe, weil sie einfach ein besonderer Mensch ist und die Saat in meinem Herzen wächst weiter.
Mein Kleines: ich liebe dich sehr und mehr :)

Unglaubliche Synchronizität

ja eigentlich hätte ich ja nach dem letzten Blogeintrag ein paar Stunden später schreiben sollen, oder kurz darauf, aber irgendwie war ich gerade schreibfaul.
So hab ich also letztes Mal über die wahrscheinlichen Bemühungen von Theia berichtet, mich vom  Kauf  eines Luxusliners unter den Kühlschränken  zu überzeugen. Irgendwann würde sie es ja schon schaffen. Irgendwann?? nein fast zeitgleich zu meiner Schreiberei hat sie in ihrer Pause im Internet gesurft und ist rein "zufällig" auf eben diesen Kühlschrank gestossen. Der Preis ein absolutes Schnäppchen. und schwups hatte ich die Mail und ein Telephon. Klar, dass auch ich da nicht mehr nein sagen konnte und so haben wir den Kauf getätigt. So hoffen wir nun dass das Teil auch wirklich und bald geliefert wird.
So das war mal einfach einfach ein Nachtrag einer Alltagsgeschichte, über das endgültige Happyend werd ich dann kurz berichten.
Soll ja hier nicht ausschliesslich um Haushaltfragen gehen :)
Und nun was mir noch berührt auf einer ganz anderen Ebene soll ja auch niedergeschrieben sein. Aber dafür mache ich gleich einen zweiten Blogeintrag das passt hier einfach nicht.