Donnerstag, 31. März 2011

Abschied und Neubeginn

Turbulente Tage voller Emotionen liegen hinter mir.
Am Montag den 28.3 hatte ich meinen allerletzten Arbeitstag. Was für ein Gefühl !! unbeschreiblich  !!!!ein lachendes Auge ja natürlich, aber auch ein weinendes. Ueber 40 Berufsjahre liegen hinter mir, mit vielen Höhen und auch Tiefen, mit tollen und auch schwierigen Herausforderungen, unzähligen Begegnungen mit Patientinnen, Angehörige Mitarbeiterinnen, Schülerinnen und Vorgesetzten. Viele interessante Menschen haben in dieser Zeit meinen Weg gekreuzt, mich inspiriert und zu meiner Entwicklung beigetragen.
Die Arbeit war ein wichtiger Bestandteil meines Lebens, meine Berufe habe ich geliebt.
Das soll nun alles zu Ende sein und nun??? Wie werde ich das packen??
Meine Emotionen haben Achterbahn gespielt. Gefühle wie Panik, Angst, Freude, Uebermut, Trauer, Unsicherheit, Gelassenheit ,Neugier , Spannung haben sich manchmal im Minutentakt abgelöst.
In dieser Zeit haben mich zwei Menschen ganz lieb unterstützt, meine Ehefrau Theia und mein Freund Zoltan.
Da will ich an dieser Stelle erstmal danke sagen, dass sie meine Launen ertragen und mich gestützt haben.
Nun  kann ich als Privatière mein Leben mit Theia gestalten.
Am 28.3 hat mich nun also Theia nach Hause gefahren, gut war sie da, so konnte ich meinen Emotionen und Gedanken freien Lauf lassen. Eine konzentrierte Fahrt wäre kaum möglich gewesen.
Abschied nehmen vom Alten, von Basel, von den Menschen dort, war nicht ganz einfach, immerhin bin ich nicht ganz aus der Welt und Geisingen ist von der Distanz her durchaus machbar.
Und halt auch die Frage, wie werde ich mich in Deutschland einleben, beschäftigt mich einwenig.
Dass ich nicht mehr auf Dienstpläne angewiesen bin, nicht mehr in aller Frühe aufstehen muss, kein Aerger mehr über Organisation und nicht nachvollziehbare Entscheidungen kann ich kaum fassen.
Nun muss mein neues Leben von Grund auf neu organisiert werden. Mal sehen, wie Theia und ich das auf die Reihe bekommen. Da bin ich sehr zuversichtlich, dass wir das prima schaffen. Schliesslich ist bis jetzt für uns alles rund gelaufen, das Universum hat uns wohl tatkräftig den Rücken gestärkt. Alles ging reibungslos, die ganze Administrationen fast ohne Hindernisse und die zwei Ausnahmen, die sich in den Weg stellen wollten, waren schnell ausgeräumt.
Seit drei Tagen bin ich nun also  hier. Von geruhsamen Privatièreleben kann keine Rede sein. Morgens, wenn Theia zur Arbeit fährt, kann ich nicht weiterschlafen, sondern es drängt mich aus dem Bett.
Viel Arbeit wartet auf mich. Kisten wollen ausgeräumt werden und der Inhalt passend untergebracht werden, was nicht immer ganz einfach ist.
Und noch immer gibt es Dinge um nicht zu sagen Berge von Krims und Krams, die auch entsorgt werden müssen.
Gestern haben wir, als ob wir nicht genug zutun hätten, ein Bettgestell geholt für unser Gästezimmer. Dann war schrauben und montieren angesagt, das Bettgestell war geradezu eine Lachnummer, das Lattenrost dafür wie ein Puzzle und eine kleine Herausforderung.
Gut, dass die Matratze sich dann zum Schluss gaaaaaanz allein entfaltet hat.:)
So habe ich heute mal provisorisch  das Gästezimmer gestaltet, denn ich hoffe natürlich auf viele Gäste.
Morgen ist wieder ein spezieller Tag, aber davon morgen.

Freitag, 11. März 2011

Asyl

Seit nunmehr einem guten Monat lebe ich bei Zoltan im Asyl. Stück für Stück sind meine Möbel aus der Wohnung verschwunden. Zuerst das Schlafzimmer und dann das Wohnzimmer und die Esszimmermöbel. Alles hat einen guten Platz gefunden.
Ein komisches Gefühl zu erleben, wie sich alles auflöst und wie hier in Geisingen dafür alles neu wird für mich.
Loslassen heisst es, nicht nur im materiellen Bereich, sondern auch von Gewohnheiten und einer vielleicht schon zu routinierten Lebensweise.
Neues steht an und vieles ist offen.
Die Zeit im Asyl macht den Uebergang etwas "weicher" noch geht es fast täglich in die alte Wohnung, hier und da was kleines räumen oder putzen.
Und nun sind es noch 9 Arbeitstage, am 28. März ist der allerletzte Tag als Pflegefachfrau im Spital.
und dann geht es endgültig nach Geisingen meiner neuen Heimat.
Es läuft alles rund und der Rückenwind bestätigt, dass es genau so richtig ist, wie es ist.
Ich freue mich auf den neuen und sicher spannenden Lebensabschnitt
und dann hab ich auch wieder mehr Muse hier zu schreiben.