Mittwoch, 3. August 2011

Bewegte und bewegte Zeit

Noch immer schaffe ich es nicht zeitnah zu schreiben, seit dem letzten Post habe ich viele schöne Tage verbracht.
Da war ein schöner Urlaub in der Schweiz, zuerst mit Zoltan und Anci in Morschach, wo wir den Spuren von Wilhelm Tell gefolgt sind. Noch nie hatte ich so viele patriotische Momente, aber ich musste ja unseren zwei Ausländerinnen einwenig das schweizerische Heimatgefühl näher bringen. :)
Danach ging es weiter zu zweit nach Luzern, wo das Verkehrshaus einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Ein sehr interessanter und toller Tag war das.
Via Rapperswil ging die Reise ins Prättigau und von der dort nach Lindau. Ueberall haben wir schöne Ausflüge gemacht.
Kurz nach dem Urlaub habe ich Theia das erste Mal auf einer Geschäftsreise begleitet.
In der Stadt, deren Namen ich eigentlich nicht aussprechen mag, nämlich Friedrichshafen, habe ich dann fünf Tage verbracht.
Die Stadt ist verkehrstechnisch eine einzige Katastrophe, deswegen liege ich mit ihr seit je her auf Kriegsfuss. Nur eine Stadt hat es bisher geschafft noch schlimmer und chaotischer zu sein, das war Bulle in der Schweiz.
Nun es war eine spezielle Woche, ich tagsüber allein und in Ferienlaune während Theia gearbeitet hat.
Petrus meinte es gut, ich konnte viel am See sitzen, lesen, flanieren und auch mal ein Eis geniessen.
Am ersten Tag hab ich auf einen Stadtrundgang mitgemacht, fast ganz privat, nur gerade mal 4 Teilnehmer waren zugegen.
Ich habe viel über die Stadt gelernt, über die Bewohner, die Geschichte und die aktuellen Themen.
Frühabends konnte ich dann mit Theia die Sommerabende geniessen. Das Bootsfahren auf dem Bodensee Abendessen Picknick inbegriffen war ein Höhepunkt der Woche.
Auch die Zeppelinwerft war ein Programmpunkt, wobei die Besichtigung nicht so toll war, ein paar interessante Informantionen aber zu sehen gab es wenig. Immerhin jedoch konnten wir das Landen und Starten des Zeppelins mitverfolgen, was schon interessant war. So ein Flug ist sicher ein wunderschönes Erlebnis.
Einen Abend haben wir uns mit Michaela getroffen und ein paar nette Stunden verbracht. Es ist immer schön, jemanden den frau nur aus dem Internet "kennt" real zu treffen.
So verging diese Woche auch im Flug und der Alltag kehrte wieder ein, der durch einen Besuch des Tatoo in Basel unterbrochen wurde.
Trotz oder gerade wegen des Regens ein besonderes Erlebnis.
Apropos Alltag, langsam gewöhne ich mich an mein neues Leben, sicher braucht es noch die eine oder andere Struktur, aber insgesamt fühle ich mich auf einen guten Wege
Letzte Woche habe ich mich in einem Seniorenheim für Spazierfahrten mit dem Rollstuhl für Bewohnerinnen gemeldet und bin mit einer netten Dame ausgefahren.
Es war für mich ein sehr befriedigendes Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun. Und es ist ein noch herrlicheres Gefühl einfach Zeit zu haben und nicht in einem hektischen Berufsalltag involviert zu sein.
So werde ich diese Aufgabe wohl weitermachen und vielleicht sogar ausbauen.

DAS WICHTIGSTE
Allerdings ist im Moment nur ein Thema wirklich relevant. Die bevorstehende OP von Theia heute in einer Woche.
Wenn Theia nun auch formal auf dem Papier eine Frau ist, so ist diese OP der letzte Schritt zum Frau-Sein, was ich absolut gut nachvollziehen kann.
Es ist der Abschluss eines langjährigen Prozesses, und der Zeitpunkt nun wohl auch der Richtige.
Trotz meiner manchmal wohl auch etwas kläglichen Versuche, ihr Zweifel oder Unsicherheiten zu entlocken, hat Theia ihre Entscheidung immer sicher und souverän "verteidigt".
Natürlich ist es mir das Wichtigste, dass sie ihren Schritt tut, und mein Hinterfragen war auch durchaus ernst gemeint.  Keinerlei Zweifel dürfen da sein, ich denke, das ist das Allerwichtigste für die Zukunft und den Ausgang der OP.
Aber ich muss zugeben, dass es wohl auch um meine Unsicherheit und Aengste ging.
Irgendwie muss ich diese Situation auch verarbeiten, keinenfalls wollte oder will ich sie von diesem Schritt wegbringen.
Was er wirklich bedeutet, kann ich als Aussenstehende nicht in der ganzen Dimension nachvollziehen und dennoch weiss und fühle ich, dass es noch genau diesen Schritt zur Vollendung braucht.
So bin ich offenbar nervöser als Theia, auch wenn ich mich mittlerweile etwas ruhiger fühle und bis in einer Woche gaaaaaaaaaaanz gelassen bin. (oder auch nicht)
aber schliesslich will ich meiner Kleinen ja beistehen und es sollte möglichst nicht umgekehrt sein. :).
So werde ich nach diesem Ereignis wieder hier berichten, und hoffe es dann etwas zeitnaher zu schaffen.

1 Kommentar:

  1. Hallo mein Liebes,
    du sollst mich immer hinterfragen und feststellen ob ich mir mit meinen Plänen und Vorhaben sicher bin. Wenn ich sie dir gegenüber nicht behaupten kann, dann kann ich es auch mir gegenüber nicht und dann darf ich sie nicht durchführen.
    Mir ist es ganz wichtig, dass es auch dir gut geht und ich bin froh, dass du dich langsam aber sicher hier in Deutschland einlebst. Nichts geht von heute auf morgen aber die Richtung stimmt und immer mehr wird es 100% stimmig :)
    Hab dich gaaaanz arg doll lieb, Bussi.
    Theia

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